Mit einer eleganten Bewegung ließ sich der lila haarfarbige Halbsaiyajin auf den Boden gleiten und lehnte sich rücklings gegen einen Baum, dessen Krone ihn ein wenig vor den Strahlen der Nachmittagssonne schützte.

Trunks stellte sich vor, genau in diesem Moment ein cremiges Erdbeereis aufzuschlecken, da lief es ihm angenehm kalt den Rücken hinunter.
Das gesamte Gebiet lag auf einer Art Plateau und bot so eine tolle Aussicht auf den restlichen Teil des Waldes, den ein kleiner See zierte.

Ein Stückchen von hier entfernt, vielleicht waren es gute 30 Meter, prasselten die Tropfen des Wasserfall verhältnismäßig leise auf die Wasseroberfläche eines Flusses, der mit der Entfernung zur Klippe immer schmäler wurde. Würde man die Lust danach verspüren, hätte man sicherlich einmalig in dem kristallklaren Wasser baden können um sich bei diesem Wetter eine Abkühlung zu gönnen. Das Zusammenspiel aus grünem Wald und blauem Wasserfall ließ diesen Flecken Erde zu einem geheimnisvollen und verboten schönen Ort werden.

Es war sein Lieblingsplatz, den er seit ein paar Jahren immer wieder aufsuchte, wenn er Zeit brauchte um sich einen klaren Kopf zu verschaffen. Sonst war er meist mit Son Goten an diesem Ort, aber in letzter Zeit war er meist alleine da und seine Aufenthalte wurden immer häufiger und länger. So schön und idyllisch es auch war der untergehenden Sonne Gesellschaft zu leisten, während sie einen blutig roten Schimmer an die Wolkendecke projizierte, so sehr hasste er sich selbst dafür derzeitig hier sein zu müssen. Niemand kannte dieses Plätzchen außer Son Goten und das machte er sich zu nutzen, damit er alleine nach denken konnte. Er konnte es nirgends anders, denn das hier war es, was er jetzt brauchte.
Einsamkeit. Einsamkeit um sich alles in Ruhe durch den Kopf gehen zu lassen.

Seine Gedanken drehten sich wie ein Zirkel ständig im Kreis und woran er auch nur zu denken versuchte, irgendwann war er wieder am Anfang des Kreises angekommen um genau den gleichen gedanklichen Weg noch einmal abzulaufen. Langsam hatte er es satt und wünschte sich nichts sehnlicher als endlich wieder an etwas anderes denken zu können, zwang sich innerlich unbewusst zu einer baldigen Entscheidung.
Aber was sollte er denn nur tun er hatte sich in Lucy verliebt...er wollte mit ihr Zeit verbringen, sie beschützen und für sie da sein wenn sie Hilfe brauchte.
Doch ging das überhaupt? Immer wieder dachte er an den Tag, als Aamon das Leben seiner Familie auf den Kopf gestellt hatte. Konnte er sich so einfach verlieben? Denn eigentlich dürfte es ihn ja gar nicht geben.
Warum konnten SonGohan, Trunks Junior und die anderen das so einfach? Einfach so tun als wer alles ganz normal? Wieso konnten sie das und er nicht? Würde alles so bleiben wie es jetzt war? Oder würde irgendwann alles wieder ganz normal werden?
Trunks wusste nicht ob er das wollte....er mochte das Leben mit den ganzen Chaoten in seiner Familie und außerdem mochte er Lucy und wusste nicht wie er damit umgehen sollte.
Alles war so kompliziert...
Natürlich, seine Mutter hatte schon lange gemerkt, dass etwas mit ihm nicht stimmte. Bulma aber wusste genau, dass ihr eigen Fleisch und Blut in der Hinsicht Sturköpfigkeit ganz nach dem edlen Prinzen kam und aus ihm war dementsprechend nicht ein Sterbenswörtchen rauszukriegen. So beließ sie es dabei ihren Sohn dies bezüglich bestmöglich aus dem Weg zu gehen, obgleich sie sich nicht ganz unbegründete Sorgen machte.
Zu Trunks bedauern war es nicht nur sie, die über seine Probleme bescheid wusste. Aber sie selbst keinen Rat für ihn parat hatte.

Warum musste das alles nur geschehen? Und das soll bitte schön Schicksal sein?. Ein verständnisloser Seufzer entfuhr seinen Lippen.

“Hier treibst du dich also immer rum.”
Die erschreckend vertraute Stimme riss ihn unsanft aus seinen unvollendeten Gedanken.
“Schicken Ort hast du dir hier ausgesucht.”
Tränks ließ seine samtschwarzen Augen neugierig über das unbekannte Panorama wandern.  “Die Mädels müssten doch bei dir schlange stehen kleiner Bruder, wenn du denen so einen Ort  zeigst um mit denen alleine zu sein.", lächelte Tränks seinen Bruder an.

“Du übertreibst mal wieder maßlos.”, erwiderte Trunks mit einem auffallend ruhigen Ton, konnte das Rotwerden seines Gesichts jedoch nur schwer unterdrücken.
"Wie hast du mich überhaupt gefunden?", wollte Trunks von seinem großen Bruder wissen.
"Ich bin deiner Aura gefolgt.", antwortete dieser.
Weiterhin musternd durchstreiften die Augen von Tränks die Landschaft. “Hast du einen Namen dafür?”, fragte er mit einem Hauch Neugier in seiner Stimme. 
“Öhm, nein, dass ist der Treffpunkt von Son Goten und mir.”, gestand Trunks und dachte noch einmal nach, ob er tatsächlich noch nie einen Namen für diesen Ort hier überlegt hatte.

"Sag Trunks was ist in letzter Zeit los mit dir?",  wollte Tränks von ihm wissen.
Der kleine Junge der immr noch an seinem Baum saß senkte den Kopf. "Mich macht das alles ziemlich fertig....ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll?
Bleibe ich jetzt für den Rest meines Lebens Trunks? Oder werden wir wieder zu einer Person?", Trunks schaute seinen Bruder an.
Tränks setzte sich neben ihm und zuckte die Schultern. "Ich weiß es leider nicht..kleiner.
Ich mein mir gefällt es schon noch mehr kleine Geschwister zu haben die man rum scheuchen kann, aber ob aus dir Trunks Junior und mir wieder ein und die selbe Person wird kann ich dir leider auch nicht sagen...Ist das denn so wichtig?"
Trunks nickte. "Ja,  ich finde das sehr wichtig....wie soll ich denn durchs Leben gehen..ohne zu wissen was mit mir geschehen wird wenn wir Boo und Aamon besiegt haben?"

"Ach Trunks, zerbrich dir doch nicht jetzt den Kopf darüber...genieß das Leben mach es so wie die anderen...lass das Schicksal einfach auf dich zu kommen. Mum macht sich auch schon große Sorgen um dich, weil du so still geworden bist...seh das doch mal so kleiner Bruder du hast 2 Möglichkeiten, entweder schmollst du jetzt die nächsten Jahre Monate oder weiß der Geier wie lang vor dich hin und machst dir Gedanken was aus dir wird....oder du machst es so wie jeder andere auch und genießt das Leben und hast Spaß. Glaub mir es kommt noch früh genug, dir über solche Sachen den Kopf zu zerbrechen, aber vergäude da nicht deine ganze Zeit mit."
Trunks verstand was Tränks ihm damit sagen wollte und bedankte sich.
Als die Sonne dann entgültig untergegangen war machten sich die beiden auf den Weg nach Hause.