In einer dunklen Höhle lag ein Wesen schon seit Stunden Bewusstlos da und rührte sich keinen Zentimeter.
Doch langsam öffnete es die Augen. Dennoch sah es nichts als Schwärze. Überall war es dunkel. Das Fell des kleinen Wesens war Blutbeschmiert und jede einzelne Stelle seines Körpers schmerzte.. Wo war es? Vorsichtig richtete sich das Dinoähnliche Wesen auf. Es hatte auf einem kalten, harten Steinboden gelegen. Vergeblich versuchte es etwas in der Dunkelheit zu erkennen.
Es befand sich in einer Art Gang, in dem es weder Fenster noch Türen gab so weit sie sehen konnte.Das Wesen stand auf und blickte sich um.
Hinter ihm war eine Wand, die aus den selben Steinen gemacht zu sein schien wie der Boden, auf dem es gelegen hatte. Der Gang schien ins Unendliche zu führen.
Wie war sie hierher gelangt? Das Wesen konnte sich nicht erinnern so sehr sie es auch versuchte.
Und warum war sie alleine? Wo waren denn all seine Freunde?
All die anderen Digimon?
Das Dino ähnliche Digimon namens Dorimon konnte sich nur noch an Bruchteile erinnern..wie es nach einem Mädchen gesucht hatte....wie es versucht hatte aus der Digiwelt in die reale Welt zu gelangen um endlich seine Partnerin Evy kennen zu lernen...und jetzt?
Jetzt lag es hier Blutbeschmiert und wusste nicht was geschehen war.
Die Kälte, die weniger von dem dunklen Gang als von seinem Inneren zu kommen schien wurde stärker und das Gefühl der Angst war kaum noch kontrollierbar. Die Arme um seinen Körper geschlungen versuchte es sich zu wärmen und die negativen Gedanken aus seinem Kopf zu vertreiben.....
Die Dunkelheit schien ihn erdrücken zu wollen und legte sich immer enger um sie und es war, als wollte es in sein Herz eindringen. Dorimon wollte weg aus dieser Dunkelheit, weg von den finsteren Gedanken, einfach nur weg und Licht sehen!
Nun konnte es ihre Angst kaum noch zurückhalten und rannte panisch den Flur entlang. Er schien nicht enden zu wollen, zu beiden Seiten schienen die grauen Steine Dorimon zu erdrücken. Schließlich, es kam ihm vor wie eine Ewigkeit, gelangte sie in eine große Halle. Wo war es nur? Das Gefühl der Angst mischte sich nun mit einem anderen, ihm aber ebenso bekannten. Verzweiflung.
Dorimon wurde langsamer, seine Lunge brannte. Völlig verschwitzt und außer Atem. Komisch, wenn es schwitzte, weshalb war ihm dann dennoch so unendlich kalt? Wieder durchzog ihm ein stechender Schmerz, den er jedoch versuchte zu unterdrücken.
Er sah sich um...Die Halle war leer, bis auf eine Treppe, die schier endlos nach oben führte. Auch hier waren Boden und Wände aus großen Steinen. Es sah aus, wie in einem altertümlichen Kellergewölbe. Dorimon seufzte. An einem so seltsamen Ort war es noch nie gewesen. Langsam ging er auf die Treppe zu....
Das Gefühl der Angst und der Verzweiflung hatte er allmählich wieder unter Kontrolle und trotzdem hegte er Zweifel. War er wirklich alleine? Es schien so. Die kalte Stimme schien Recht gehabt zu haben. Weder die anderen Digimon mit denen es einst zusammen war noch seine Evy die immernoch nichts von ihm wusste, waren hier.
Mochte mich denn keiner?
Würde mich niemand auf dieser Welt vermissen?
Schnell schüttelte er den Kopf. Nein, so durfte sie nicht denken!
Wieder sah er sich um...So einfach wollte er nicht aufgeben.
Erst jetzt bemerkte Dorimon die beiden Türen, die sich auf der gegenüberliegenden Seite der Halle befanden und schöpfte neuen Mut. Wenn er hier rauswollte, musste er durch eine von diesen hindurchgehen. Doch welche sollte er nehmen?
Dorimon zögerte. Er hatte das ungute Gefühl, dass lediglich eine der Türen zum Licht und somit in Freiheit führen würde. Aber wohin würde die andere führen? Was war, wenn er sich verlaufen würde und nie mehr den Weg nach draußen fand?
"EEEEEEEEEVVVVVYYYYYYYY, bitte hilf mir" schrie Dorimon
>Schrei hier nicht so rum du jämmerliches Wesen....Warum willst du zu ihr? Sie ist doch froh, dass du nicht da bist, dass sie dich noch nie kennen gelernt hat.. Also was willst du bei ihr? Komm zu mir...<
Wieder diese Gedanken, die nicht seine eigenen waren. Ja, warum wollte er zurück? Keiner suchte nach ihm. Keiner war hier bei ihm. Alle hatten ihn allein gehen lassen, Guilmon Calumon und alle anderen waren plötzlich verschwunden oder nicht? Die Kälte, die Verzweiflung und die Dunkelheit schienen Dorimon zu zerfressen.
Wollte er denn wirklich zu ihnen? Und wer oder was war diese Stimme, die er die ganze Zeit über in seinem Kopf hörte? Warum wollte er dass er zu ihm kam? So viele Fragen schwirrten in seinem Kopf, dass es kaum einen klaren Gedanken fassen konnte. Was sollte er tun?
"Evy du musst mir helfen....ich brauche dich jetzt...."