Die Temperatur in der Digiwelt stieg immer weiter. Schon längst hatte sie ihre 50°C-Grenze überschritten und raste immer schneller auf die 60° zu. Der normalerweise hellrote Himmel verdunkelte sich genauso schnell wie die Gradzahl anstieg und war mittlerweile blutrot.
Schuld daran waren die fast minütlichen Lavaausbrüche aus dem Boden. Immer wieder begann dieser zu beben, immer stärker, bis ein Fleck der Erde nachließ und die heiße Brühe wie ein Wasserstrahl auf die Oberfläche gefeuert wurde.
Immer mehr Lava überdeckte das inzwischen schwarze Land. Ein Teil davon floss langsam auf ein wehrloses Mädchen zu, welches die Glut mit weit aufgerissenen Augen anstarrte. Gleich würde es sie erreichen - und das BÖSE würde keinen Finger krümmen, um ihr zu helfen. Eher im Gegenteil.
Maria probierte, ihren blutigen Arm, der vor ihrem Kopf ausgestreckt war, vor der kommenden Gefahr weg zu ziehen.
Ein höllischer Schmerz durchfuhr ihre Muskeln, als sie es schaffte, ihn gerade mal wenige Zentimeter zu sich zu sehen.
Doch es war nutzlos. Als die heiße Flüssigkeit ihren kleinen Finger erreichte, schrie sie vor lauter Schmerz auf und kniff die Augen fest zusammen.
Endlich schaffte es mit einem Ruck, den verletzten Arm weiter zu sich zu ziehen, nun lag ihr kleiner Finger nicht mehr in der Lava.
Marias Herz pochte wie wild und der Schweiß rann ihr über den ganzen Körper.
Jemand packte sie am besagten Arm und zog sie von der Glut weg. Als sie erkannte, wer es war, ließ sie ein panisches Keuchen von sich und versuchte vergebens, sich von ihm loszureißen. Doch ihr durch und durch verletzter Körper ließ die Flucht nicht mehr zu und so musste sie sich wohl oder übel ihrem kommenden Schicksal übergeben.
Dieser Jemand war ein furchterregendes Geschöpf, seine Grausamkeit und Stärke löste bereits in der gesamten Digiwelt Angst und Schrecken aus.
Aamon zog das hilflose, blauhaarige Mädchen an ihrem Arm hoch, kam dessen Gesicht gefährlich nahe und genoss das angsterfüllte Keuchen, das von ihr ausging.
Sie war sich sicher, dass ihr Leben gleich ein Ende haben würde. Dann würde sie im Himmel sein, bei ihrer Mutter und bei ihren Vater.
Nur der Gedanke an das baldige Wiedersehen der bereits Verstorbenen ließ sie diesen Moment aushalten.
"Nicht meine Schwester!", schrie ein junger Mann aus einigen Metern Entfernung. Er kam zu den Beiden angekrochen und streckte verzweifelt seine blutige Hand nach ihnen aus. Dann stützte er sich an ihr ab, um weiter zum Geschehen robben zu können. Trotz seiner schlimmen Verletzungen
hatte er den felsenfesten Entschluss gefasst, seine Kleine Schwester vor dem Tod zu bewahren, kostete es was es wolle.
"John...", flüsterte das Maria und probierte, einen Blick auf ihren Bruder zu erhaschen, ehe sie von Aamon losgelassen wurde.
Zwei Meter fiel sie auf den Boden – mit ihrer rechten Hand zuerst, welche mit einem lauten Knacken zerbrach.
Schwer atmend blieb sie so liegen, wie sie gefallen war, und schaute mit blanker Panik in ihren Augen zu, wie das bösartige große Geschöpf auf ihren Bruder zuschritt.
Viel zu schnell kam Aamon bei diesem an und packte ihn an den Schultern, ehe ihm ein grausames Lachen entfuhr.
Maria fragte sich, warum er bloß so fies mit ihnen spielte. Konnte er dem Ganzen nicht ein Ende setzen... und zwar auf einfacher Art und Weise? Warum musste er Lava sprießen lassen und jedem bei seiner Todesangst genau in die Augen schauen?
"John, nein!", probierte sie, zu rufen, aber ihre Stimme versagte bereits bei der zweiten Silbe. Sie hatte ihr Maximum längst überschritten und war am Ende ihrer Kräfte.
Ihr Bruder hatte dieses Maximum zwar ebenfalls erreicht, aber es blieb ihm wenigstens noch seine eiserne Stimme. "Lass sie am Leben!", fauchte er.
Maria konnte es nicht ertragen und fing an zu schluchzen. Warum ausgerechnet meine Familie? Sie wusste nicht, ob sie sich das schreckliche Szenario anschauen sollte. Wenn sie jetzt ihre Augen schließen würde, würde sie innerhalb kürzester Zeit ohnmächtig werden.
Zwar war sie von der Tatsache angetan, dabei nichts mehr spüren, aber andererseits wollte sie ihren Bruder nicht im Stich lassen, wo er ihr doch gerade wenige weitere Minuten zum Leben geschenkt hatte.
Nichts konnte sie tun außer Zuschauen. Zuschauen, wie Aamon auch ihren geliebten Bruder tötete.
Bei diesem Gedanken überkam sie eine weitere Welle der Panik.
Aamon's Gesicht war dem des jungen Mannes ganz nahe. Seine Zähne fletschten, als er seine linke Hand in dessen Schulter drückte und mit der rechten auf Johns Kopf ruhte. Dieser wand panisch seinen Kopf hin und her, weil er diese Berührungen hasste.
"Bring dich in Sicherheit, Maria!", schrie er dem Mädchen zu. Ein letztes Mal schaute er seine Schwester an, die Panik in seinen Augen war nicht zu übersehen.
Knack.
Maria fing kaum hörbar zu wimmern an und streckte verzweifelt ihre Arme nach ihrem Bruder aus, den Aamon in diesem Moment achtlos fallen ließ. Wie eine Marionette, dessen Fäden man abgeschnitten hatte, fiel er zu Boden.
Ein grausames Lachen entfuhr dem Bösewicht – er liebte es, seine Opfer leiden zu sehen.
Gerade überlegte er, was er nun machen könnte, hob den leblosen Körper johns auf, dessen Genick er gerade gebrochen hatte, und betrachtete ihn.
Das BÖSE legte Johns leblosen Körper neben dessen Schwester. Diese schluchzte laut auf, beugte sich mit aller Kraft über ihren toten Bruder und sah in seine schwarzen, ausdruckslosen Augen.
"Ruhe in Frieden...", flüsterte sie, ehe sie mit ihrer nicht-gebrochenen Hand über sein blutiges Gesicht fuhr und seine Augenlider herunterzog. Warme Tränen liefen ihr über die Wangen, trafen sich am Kinn und tropften schließlich auf John hinunter.
An das Letzte, was sie dachte, bevor sie bewusstlos über ihn zusammenklappte, sich eines Tages an Aamon zu rächen.
Schweißgebadet wachte Maria auf und packte sich an die Stirn.
Entsetzt weckte sie ihren Partner Sunamon
"Ich kann mich erinnern sunamon, ich weiß jetzt was die anderen vor mir verheimlicht haben! Ich weiß jetzt was damals passiert war"
Und so fing die Blauhaarige an, ihrem Digimon ihre ganze Vergangenheit zu erzählen, wie ihr Vater zu den Digimon Forschern gehörte und es schaffte in die Digiwelt zu gelangen und dort mit ihrer Mutter und ihrem Bruder immer mal wieder einige Tage verbrachte um mehr über diese Welt zu erfahren,bis sie das erste Mal auf Aamon trafen und er ihr ganzes Leben veränderte.! Und Sie sich an nichts mehr erinnern konnte, doch langsam kamen ihre verdrängten Erinnerungen an ihre vergangenheit wieder.!
|